Was beim Geld wechseln im Urlaub beachtet werden sollte
Die Welt ohne Geld bereisen – klingt aufregend und wohl nur wenige Reiselustige wagen sich in das günstige Urlaubsabenteuer. Macht nichts! Heutzutage findet jeder sein passendes Reise-Schnäppchen: Last Minute nach Mallorca oder als Frühbucher nach Ägypten zum attraktiven Reisepreis sind beliebte Angebote von Reisebüros und Online-Urlaubsportalen. Doch „billig weg“ kommen bedeutet nicht, dass Sie im Urlaub ohne Geld auskommen. Taxifahrten, Trinkgelder, Souvenirs, Verpflegung und Eintrittsgelder für Sehenswürdigkeiten sind nur einige Ausgaben auf Reisen. Was Sie beim Geld wechseln im Urlaub und beim Bezahlen im Ausland beachten sollten und welche Geldverstecke auf Reisen sicher sind, verraten wir Ihnen.
Inhaltsverzeichnis – Geld wechseln im Urlaub
Die wichtigsten Tipps und Tricks rund um den Geldwechsel für den Urlaub.
Vor- und Nachteile beim Geld wechseln zu Hause und im Ausland
Banken lagern nicht alle Währungen auf Vorrat, anders sieht das bei Reisebank.de aus.
Es war einmal… eine Zeit, in der Sie noch mit Gulden in Holland oder mit Lira in Italien bezahlt haben. Erinnern Sie sich noch, wie Sie für knapp 100 DM umgerechnet etwa 10.000 Lira erhalten haben? Einmal im Leben wie ein Millionär fühlen – das war in manchen Ländern dank eigener Währung möglich. Und vielleicht gehören Sie auch zu denjenigen, die noch heute beim Aufräumen irgendwo in der hintersten Schublade ein paar Peseten aus dem Spanien Urlaub finden. Wer da nicht in Urlaubserinnerungen schwelgt, ist selbst schuld.
Oh ja, lang ist es her, als Geld wechseln im Urlaub noch „total normal“ war. Vor der Einführung des Euro (EUR) im Jahr 2002 hat wohl jeder vor der Reise den Wechselkurs studiert, um möglichst viel Cash für seine D-Mark in der Landeswährung zu erhalten. Heute können Sie Pauschalurlaub in Europa machen und fast überall mit dem Euro bezahlen. Nur wenige EU-Länder haben eine eigene Währung wie Bulgarien, Kroatien, Polen oder Schweden. Planen Sie jedoch Urlaub außerhalb Europas oder eine Fernreise in die USA, nach Kanada, Australien oder Asien, dann ist das Thema Geld wechseln wieder präsent.
Zugegeben: In Zeiten des bargeldlosen Bezahlens, in denen Kartenzahlungen und NFC-Wallets beliebt sind, denkt kaum einer ans Geld wechseln. Falls doch, führt der Weg meist in die vertraute Hausbank – denn Geld wechseln in Deutschland ist besser als im Ausland. Fehlanzeige! Auf der Städtereise in Polen oder dem Kurztrip nach Schweden können Sie in offiziellen Wechselstuben und Banken vor Ort Geld zum tagesaktuellen Kurs tauschen. Ein absolutes No-Go: Geld wechseln auf der Straße oder in unseriösen Wechselstuben!
Die geringe Verfügbarkeit und die hohen Gebühren sind weitere Gründe, warum sich Geld wechseln in Deutschland nicht immer lohnt. Nicht jede Bank führt Valuten (ausländisches Bargeld), speziell „exotische“ Währungen wie etwa der Chinesische Renminbi (CNY/RMB) sind selten. Die Banken scheuen dem hohen Verwaltungsaufwand und Wechselkursrisiko, daher sind viele Fremdwährungen nicht verfügbar oder es fallen Gebühren beim Geld wechseln an. US-Dollar (USD), Pfund Sterling (GBP) und Schweizer Franken (CHF) sind hingegen gängige Valuten, die meist vorhanden sind.
Häufige Fehler beim Geld wechseln im Urlaub
Endlich Urlaub… Gerade am Flughafen gelandet und den Flieger verlassen, geht es für viele Reisende direkt vom Gepäckband zur Geldwechselstube. Denn nicht nur an den meisten Airports, sondern ebenso an vielen Bahnhöfen finden Sie fast immer eine Möglichkeit zum Geld umtauschen. Und auch wenn die Reise jetzt erst begonnen hat, droht hier schon der erste Fehler beim Geld wechseln im Urlaub:
Wechselstuben
Wechselstuben an Touristen-Hot-Spots und in zentraler Lage haben oftmals einen deutlich schlechteren Kurs, der nicht selten bis zu 20 Prozent ausmacht! Wenn Sie nicht zwingend am Flughafen oder Bahnhof etwas Bargeld in Landeswährung benötigen (vergessen Sie aber bitte nicht das Trinkgeld für Taxifahrten!), sollten Sie erst im Hotel oder in einer Wechselstube mit gutem Kurs Geld wechseln.
Abzocke im Ausland
Gut zu wissen: Touristenfallen beim Geld tauschen gibt es leider in vielen Ländern, es spielt also keine Rolle, ob Sie mit dem Mietwagen durch Europa reisen oder Urlaub am anderen Ende der Welt machen. Besonders beliebte Abzocke-Tricks im Ausland sind falsche Wechselkurse, versteckte Gebühren und Fake-Münzen. Daher sollten Sie vorab immer die Kurse vergleichen und nach dem Geld wechseln die Quittung überprüfen.
Sprachbarrieren
In manchen Ländern wird Ihnen zudem ein Beleg in fremder Sprache vorgelegt, den Sie unterschreiben sollen. Bloß nicht, unterschreiben Sie nichts, was Sie nicht verstehen! Doch der wohl größte Fehler beim Geld wechseln im Urlaub ist das blinde Vertrauen – Sie sollten immer (!) das Geld nachzählen. Denn manchmal wird „aus Versehen“ zu wenig Geld ausgegeben oder Sie erhalten Euro-ähnliche Münzen, die nichts wert sind.
Vorsicht vor Falschgeld
Natürlich sollten Sie jetzt nicht jede Wechselstube als „Abzocke“ sehen. Die typischen Touristenfallen sind häufig in Ländern wie Türkei, Polen und Tschechien zu beobachten. Grundsätzlich empfiehlt es sich, im Europa-Urlaub oder auf Fernreise offizielle Wechselstuben oder Banken aufzusuchen. Geld wechseln bei Straßenhändlern ist tabu – wenn Sie Falschgeld erhalten und damit bezahlen, tragen Sie die rechtlichen Folgen.
(Auslands-)Gebühren für Kartenzahlungen und Geld abheben
Mal eben Geld am Automaten holen? Im Ausland sollte die Höhe der Auslandsgebühren bekannt sein.
Moment mal… Warum Geld umtauschen, wenn im Ausland überall Automaten zum Geld abheben zu finden sind und Sie mit Karte bezahlen können? Und da wären wir auch schon beim nächsten Fehler, den Urlauber häufig beim Geld wechseln oder vielmehr beim Geld abheben in Banken und bei Kartenzahlungen machen: die Wechselgebühren vergessen!
Mit der EC- oder Kreditkarte Geld in Landeswährung am Automaten abheben und direkt bezahlen ist doch viel komfortabler, als in einem fremden Land eine seriöse Wechselstube zu suchen. Stimmt, trotzdem sollten Sie immer die Gebühren im Auge behalten, damit der Urlaub nicht mit einer bösen Überraschung oder einem leeren Konto endet.
Vorweg: Die Höhe der Auslandsgebühren ist je nach Bank und Land unterschiedlich und liegt meist bei 1 bis 2 Prozent. Ausnahmen gibt es auf Reisen in Europa. Wenn Sie im Familienurlaub am Sonnenstrand oder auf dem Singletrip am Plattensee an einem Bankautomaten Geld abheben wollen, zahlen Sie meist eine Gebühr von 5,00 Euro pro Transaktion oder je nach Bank etwas mehr. Bei Reisen außerhalb Europas sollten Sie vor dem Flug nach Amerika, Afrika oder Australien die Konditionen für Auslandsgebühren bei der Hausbank erfragen. Vielleicht gehört Ihre Bank aber auch zu den Kreditinstituten, die keine Auslandsgebühren fürs Geld abheben und Kartenzahlungen erheben.
Neben den Auslandsgebühren gibt es weitere Gefahren beim Geld abheben im Urlaub. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass viele Automaten eine Summe in der Landeswährung als Vorauswahl anzeigen? Wenn Sie zu schnell sind und nicht aufpassen, haben Sie „mal eben“ 500 Euro abgehoben, obwohl Sie nur 100 Euro haben wollten.
Die Dynamic Currency Conversion (dynamische Währungsumrechnung) kann weitere Kosten verursachen. Wenn Sie Geld in Landeswährung abheben und „In Euro abrechnen“ oder „Zum festen/garantierten Wechselkurs“ anklicken, bezahlen Sie Zusatzgebühren bis zu 10 Prozent! Daher immer alle Transaktionen in Landeswährung abrechnen lassen!
Cash vs. bargeldlos bezahlen
Idealerweise hat man Bargeld und kontaktlose Zahlmöglichkeiten im Urlaub dabei.
Ohne Moos ist auch auf Reisen nix los… na klar, Geld ausgeben funktioniert überall auf der Welt und mancherorts ist etwas Cash von Vorteil. Gerade für Taxifahrten und Trinkgelder sollten Sie immer etwas Bargeld in Landeswährung in der Tasche haben, schließlich wollen Sie doch nicht gleich bei Ankunft am Reiseziel ins erste Fettnäpfchen treten. Auch wenn Sie einen All Inclusive Urlaub in der Türkei oder in Ägypten verbringen, können ein paar Scheine und Münzen etwa für den Besuch auf dem Basar für Souvenirs und Essen nicht schaden.
Keine Frage: Bargeldloses Bezahlen ist nicht nur hierzulande, sondern weltweit auf dem Vormarsch. Der Besitz einer (besser noch: mehrerer!) Kreditkarten ist für einen Urlaub in den USA, Kanada oder Australien schon fast Voraussetzung und Mobile Payment – das Bezahlen mit dem Smartphone oder der Smartwatch – ist keine Zukunftsmusik mehr. Doch in einigen, vor allem weniger touristisch erschlossenen Ländern, ist die Zeit stehen geblieben. Das hat sicherlich seinen Charme, aber ohne die technischen Möglichkeiten für bargeldloses Bezahlen brauchen Sie Cash!
Es ist also sinnvoll, auf Reisen EC- oder Kreditkarten UND Bargeld mitzunehmen. Das bargeldlose Bezahlen ist gerade in Corona-Zeiten hygienischer und niemand will im Urlaub mit dickem Geldbeutel herumlaufen (Stichwort: Langfinger!) Damit bei Kartenzahlungen im Ausland keine Probleme auftreten, sollten Sie vorab Ihre Bank über die Reise informieren, denken Sie auch an die Telefonnummer zur Kartensperrung bei Verlust der Karte. Die Mitnahme mehrerer Karten ist hilfreich, um auch bei Kartensperrung Hotel oder Ferienwohnung und andere Dinge bezahlen zu können.
Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Devisen
Mit einem Koffer voll Geld durch den Zoll? 10.000 Euro und mehr müssen vorab schriftlich angemeldet werden.
In 80 Tagen um die Welt… egal, wie lange Sie Urlaub machen und wohin die Reise geht – denken Sie nicht nur an Ausweis, Reisepass, Impfnachweis und eventuell das Visum, auch die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Bargeld sollten Ihnen bekannt sein. Andernfalls kann der Urlaub böse enden oder aber die Reise endet, bevor sie überhaupt begonnen hat, nämlich beim Zoll!
Doch keine Sorge: Die Grenze für die Ein- und Ausfuhr von Devisen in Deutschland beträgt 9.999 Euro pro Person. Da die wenigsten Urlauber mit so viel Bargeld verreisen oder mit so viel Geld aus dem Urlaub wiederkommen, müssen Sie sich hier nicht so viele Gedanken machen. Ausnahme: Sie verbringen Urlaub an den beliebtesten Glücksspiel-Reisezielen der Welt und haben den Jackpot geknackt.
Machen Sie jedoch einen Shopping-Städtetrip nach Dubai oder anstelle des Schnäppchenurlaubs an der Nordsee einen Luxusurlaub auf den Malediven mit Strandvilla und eigenem Butler? Gerne, wenn Sie aber 10.000 Euro oder mehr bei sich haben, müssen Sie das Bargeld beim deutschen Zoll anmelden! Auch gleichgestellte Zahlungsmittel (z. B. Schecks, Aktien, Edelsteine, etc.) sind anmeldepflichtig!
Die Anmeldung von Bargeld beim Zoll gilt in jedem Land innerhalb und außerhalb von Europa und kann unterschiedlich ausfallen. Jeder Reisende ist verpflichtet, sich vorab selbstständig über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Devisen zu informieren und die Angaben beim Zoll eigenständig und wahrheitsgemäß zu machen. Sofern Barmittel nicht angemeldet werden, besteht eine Straftat!
Clevere Verstecke für Cash auf Reisen
Bargeld im Urlaub: Immer nur so viel dabei haben, wie man vorhat auszugeben, den Rest sorgsam verstauen.
I need a Dollar, a Dollar is what I need… Hoffentlich müssen Sie auf Ihren Reisen nicht irgendwo oder irgendwem nach Geld fragen, weil Ihnen Ihr eigenes gestohlen wurde! Fakt ist: Diebstahl im Urlaub ist ärgerlich und kann jeden passieren! Wenn „nur“ die teure Kamera oder das Smartphone weg sind, ist das Mist, aber weniger schlimm. Sind Bank- und Kreditkarten oder Bargeld den Langfingern zum Opfer gefallen, ist das eine Katastrophe!
Jetzt gilt: Ruhig bleiben und einen kühlen Kopf bewahren, auch wenn Sie im Strandurlaub auf Bali in der Sonne sitzen! Zuerst müssen Sie die Bank informieren und die gestohlenen Karten sperren lassen! Die Telefonnummer 116 116 für Kartensperrungen vieler Banken gehört immer ins Gepäck! Haben Langfinger Ihr Bargeld geklaut, erstellen Sie ruhig Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei, auch wenn es meist chancenlos ist.
Damit Ihr Bargeld auf Reisen in Deutschland, Europa und weltweit zukünftig immer sicher ist, sind nachfolgend ein paar clevere Verstecke für Cash aufgelistet:
- Die Geldbeutel aus der Schulzeit, die Sie damals immer um den Hals getragen haben, sind zwar längst nicht mehr in Mode, aber ein sicheres Versteck für Bargeld im Urlaub. Allerdings nur, wenn Sie den Geldbeutel „unsichtbar“ unter der Kleidung tragen.
- Optisch vielleicht etwas schicker, aber auch kein Modetrend sind Geldgürtel. Das praktische Accessoire ist ein Gürtel und Geldbeutel in einem und hervorragend, um Geld oder auch Kreditkarten auf Reisen körpernah und sicher aufzubewahren.
- T-Shirts, Pullis, Jacken, Hosen und Kleider mit eingenähten Taschen gibt es mittlerweile in vielen Fachgeschäften für Outdoor-Bekleidung oder Wanderausrüstungen. In der Kleidung mit den Geheimtaschen ist Ihr Cash clever vor Langfingern versteckt!
- Falschgeld in der Fake-Geldbörse und dazu die Bankkarten des berühmten Max Mustermann können täuschend echt aussehen. Wenn die Langfinger zuschlagen, wird denen das Lachen sicher schnell vergehen, während Sie weiterhin gut Lachen haben.
- Nicht mehr ganz unbekannt, aber dennoch beliebte Geldverstecke auf Reisen sind nachgemachte oder alte (natürlich ausgespülte!) Duschgel-Flaschen, Creme-Dosen oder Tablettenpackungen. Probieren Sie es aus!
Fazit: Geld auf Reisen richtig wechseln, abheben und sicher verstauen
Wenn jemand eine Reise tut… braucht er Geld! Meistens zumindest. Mit Bargeld und Bank- oder Kreditkarten im Reisegepäck steht dem wohlverdienten Urlaub nichts mehr im Weg – jedoch nur, wenn Sie nicht auf die Abzocke im Ausland beim Geld wechseln hereinfallen und Ihnen die (manchmal hohen und fiesen) Gebühren bei Banken bekannt sind. Haben Sie zudem noch das Cash clever versteckt, heißt es gute Reise! Übrigens: Sind Sie urlaubsreif trotz schmaler Reisekasse? Kein Problem: Billig weg kommen Sie immer mit tagesaktuellen Reise-Deals!